Donnerstag, 16. Januar 2014

Die Verratenen

von Ursula Poznanski
Inhalt:
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist ein Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt.
Aber sie kann niemanden mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.



Meinung: 
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ria erzählt. Die achtzehnjährige ist ein Vitro, wurde künstlich gezeugt und zusammen mit mehreren Kindern in den Spähren aufgezogen. Von klein auf wurde sie ausgebildet und gehört nun zu den besten Studenten. Ihr Spezialgebiet ist Rhetorik. Sie hat gelernt ihre eigenen Emotionen zu verbergen und sie hingegen bei anderen Menschen zu erkennen. Sie ist glücklich in der Spähre und hat ein Ziel vor Augen. Aus ihrer Sicht ist die Spähre gerecht und hilfsbereit. Im Laufe der Geschichte wird ihre Meinung dazu jedoch hart auf die Probe gestellt.
Ria hat mich einige Male überrascht, indem sie in brenzligen Situationen Ruhe und Beherrschung bewahrt hat. Natürlich wurde dazu ausgebildet, doch in Notsituationen übernehmen dann doch meistens die Instinkte die Führung. Vor allen da ihre Gedanken meistens genauso waren, wie man sie in so einer Situation erwartet hätte, haben mich ihre Taten umso mehr überrascht.
Es ist klar, dass sie einige Vorurteile den Menschen gegenüber hat, die außerhalb der Spähre wohnen. Sie hat ihr ganzes Leben in der Spähre verbracht und nur einseitige Meinungen über diese Menschen gehört. Trotzdem hat sie einen so freundlichen und zugänglichen Charakter, dass sie über die gröbsten Vorurteile schnell hinweg sieht. Natürlich fällt ihr manches schwer, weil sie die Menschen nur als Primitive kennt. Aber sie begegnet ihnen nie mit Hass oder Zorn.
Sie ist ein sehr interessanter und vielschichtiger Charakter, bei dem es Spaß macht die Geschichte durch seine Augen zu erleben.

Die erfundene Zukunftswelt hat mir recht gut gefallen. Die Idee ist ja an sich nicht neu; Eine Katastrophe hat die Welt zerstört und sie in zwei Gesellschaftsgruppen geteilt. Die einen leben geschützt und wohl behütet, die anderen müssen sich in der Wildnis durchschlagen. Und in solchen Geschichten sind die "Bösen" auch meistens die Regierenden der neuen, modernen Welt.
Aber diese Welt ist mir realistischer als andere erschienen. Vielleicht liegt es daran, dass die Spähren nach existierenden Hauptstädten benannt sind und alles in Mitteleuropa spielt und mir die Beschreibungen deshalb näher sind, als von amerikanischen Geschichten.

Der Schreibstil war - wie immer bei Ursula Poznanski - einfach super. Mir war klar, dass sie spannend schreibt - immerhin habe ich alle ihre Thriller gelesen. Ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass dieses Buch ebenfalls eine solche Spannung enthält. (Keine Ahnung warum, vielleicht wegen dem Thema) Ich musste mich teilweise zwingen das Buch aus der Hand zu legen und hätte es am liebsten in einem Mal durchgelesen.

Dass sie mit ihren Worten realistische Bilder schaffen kann, wusste ich auch schon vorher. Aber es ist schwerer das bei einer Welt zu schaffen die eigentlich gar nicht existiert. Ich hatte aber immer das Gefühl mitten drin zu sein. Ich konnte mir alles genau vorstellen und es war teilweise so, als würde es diese Zukunftswelt wirklich geben.

Ein wirklich gutes und spannender Auftakt einer Trilogie. Ich liebe die Bücher dieser Autorin!


Bewertung:
Cover: 2/5
Charaktere: 5/5
Idee: 4/5
Stil: 5/5
Ausführung: 5/5

Schlecht
Enttäuschung
Ganz in Ordnung
Gut
Super

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