Mittwoch, 8. Januar 2014

Der Ruf des Kuckucks

von Robert Galbraith
Inhalt:
Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es sich um Selbstmord handelt. Der Fall scheint abgeschlossen. 
Doch Lulas Bruder hat Zweifel - ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen. 
Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr...


Meinung:
Die Geschichte wird anfangs aus der Sicht von Robin erzählt. Einer jungen Frau, die als Assistentin bei einem Privatdetektiv aushelfen soll. Sie ist sehr engagiert und bringt das heruntergekommene und chaotische Büro von Cormoran Strike auf Vordermann. Beide wissen anfangs nicht recht, was sie von dem anderen halten sollen. Schnell aber merkt Cormoran, dass Robin, die beste Sekretärin ist die er je hatte.

Der Großteil der Geschichte wird aber aus der Sicht von dem Detektiv Cormoran Strike erzählt. Er hat sich kürzlich von seiner Freundin getrennt und sein Leben ist ein einziger Trümmerhaufen. Er kann sich nicht einmal eine Wohnung leiste, weswegen er in seinem Büro wohnt. Deswegen kommt ihm der Auftrag von dem reichen Anwalt Bristow gerade recht. Seine Schwester Lula soll vor einigen Monaten Selbstmord begangen haben, doch Bristow glaubt nicht daran. 

Cormoran durchleuchtet Lulas gesamtes Umfeld und schafft es aus jedem einzelnen eine Information herauszukitzeln. Lula war Model, deswegen sind viele ihrer Bekannte Berühmtenheiten und es ist oft nicht einfach sie zu einem Gespräch zu überreden. Aber obwohl Cormorans Privatleben so chaotisch ist, geht er die ganze Sache sehr zielstrebig und erfolgreich an. 
Im Laufe der Geschichte sammelt er eine Reihe von Hinweisen und bastelt an einer Lösung, an der er den Leser allerdings nicht teilhaben lässt. Irgendwann weiß man als Leser sogar, dass er den Fall gelöst hat, während man selbst nur vermuten kann, was warum passiert ist.

Alle Charaktere sind unglaublich authentisch beschrieben. Man glaubt irgendwann ihnen selbst begegnet zu sein, oder von Personen zu lesen, die es genauso geben könnte. Ich fand es auch beeindruckend wie die Sprache in dem Buch immer wieder gewechselt hat. Je nachdem mit welcher Person Cormoran spricht ändert sich die Sprache. Viele von ihnen haben eine ziemlich ruppige Art oder fluchen was das Zeug hält, aber jeder von ihnen ist ein einzigartig (wenn auch nicht unbedingt sympathisch) 

Etwas was ich auch wieder sehr beeindruckend fand war, dass mir fast keiner der Charaktere wirklich sympathisch war. Im Gegensatz zu herkömmlichen Romanfiguren sieht man hier die schlechten Seiten von jedem und nicht einen perfektionierten Charakter, den man in der echten Welt kaum treffen würde. Alle waren absolut realistisch beschrieben. 

Die Atmosphäre in dem Buch wechselte ständig, je nachdem wo sich Cormoran gerade aufhält. Manchmal wirkt alles düster und kalt, wenn er alleine in seinem Büro sitzt und über sein Leben nachdenkt. Wenn er sich hingegen bei den "Reichen und Schönen" aufhält spürt man etwas von dem Glanz, dieser anderen Welt.

Die Geschichte baut langsam Spannung auf, die sich bis in die letzten Seiten hält. Erst dort verrät uns Cormoran die Lösung (die ich einfach genial fand).

Alles in allem ein wirklich gelungener Krimi. Ich hoffe wirlich, dass Robert Galbraith (aka J.K.Rowling) noch weitere Bücher mit dem Ermittler Cormoran schreiben wird.


Bewertung:
Cover: 5/5
Charaktere: 5/5
Idee: 5/5
Stil: 5/5
Ausführung: 5/5

Schlecht
Enttäuschung
Ganz in Ordnung
Gut
Super

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